Je ansprechender Wohnungen oder Häuser auf den ersten Blick wirken, desto eher wird bei Interessenten die Kauflust geweckt. Die praktische Erfahrung zeigt: Das optische Erscheinungsbild der Immobilie in einer Immobilienanzeige hat maßgeblichen Einfluss darauf, wie schnell ein Interessent „anbeißt“. Eigentümer wie Makler setzen daher zunehmend auf Home Staging. Was dahinter steckt und wie sich der Verkauf einer Immobilie mit Hilfe von Home Staging fördern lässt, das erfahren Sie in diesem Beitrag.
Inhalt
Wann ist Home Staging empfehlenswert?
Home Staging – was muss beachtet werden?
Wie finde ich den passenden Home Stager?
Fazit: Home Staging als Vermarktungsinstrument wird wichtiger
Was ist Home Staging?
Für Immobilienverkäufer, die aus der Präsentation ihres Objekts das Maximum herausholen möchten, gilt: Hochwertige Immobilien-Fotos sind gut, Home Staging ist besser. Beim Home Staging handelt es sich um das verkaufsfördernde „in Szene setzen“ von Immobilien. Hierbei werden einzelne Räume mit Hilfe von Möbeln, Accessoires, Farben und Lichtkonzepten für den Verkauf perfekt hergerichtet. Interessenten sollen sich dadurch im Internet oder bei der Besichtigung sofort von der Immobilie angesprochen fühlen und sich sagen: „Hier will ich einziehen“.
Home Staging ist ein wichtiges Vermarktungsinstrument, um das Haus oder die Wohnung rasch und zum bestmöglichen Preis zu verkaufen. Dies umso mehr, da derzeit vor dem Hintergrund steigender Kreditzinsen und einer sinkenden Nachfrage die Immobilienpreise deutschlandweit, aber auch in Rheinhessen mit Städten wie Mainz, Alzey oder Worms, tendenziell sinken und die Verkaufszeiträume länger werden. Eine Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign hat gezeigt: Bei über 70 % der mit Hilfe von Home Staging aufgewerteten Immobilien wurde der Angebotspreis erreicht oder übertroffen. Auch die verkürzte Vermarktungsdauer spricht für sich: 57 % der Immobilien waren der Untersuchung zufolge bereits nach vier Wochen verkauft. Ca. 14 % sogar nach der ersten Besichtigung.
Wann ist Home Staging empfehlenswert?
Eigentumswohnungen und Häuser werden in Deutschland in der Regel unmöbliert verkauft. Allerdings wirkt eine leere Immobilie jedoch nicht gerade einladend. Besonders ein verwohnter Eindruck aufgrund vergilbter Tapeten oder abgenutztem Bodenbelag weckt keine Wohnträume und mindert die Chancen eines erfolgreichen Verkaufs. Das liegt auch daran, dass vielen Käufern die Vorstellungskraft fehlt, wie aus einem angebotenen Objekt ein behagliches Zuhause werden soll. Die Folge: Die Immobilie droht „verbrannt“ zu werden, wenn sie viele Wochen oder gar Monate inseriert ist und kaum Anklang findet.
Hier kommt Home Staging ins Spiel. Das professionelle Herrichten und Umstylen von Räumen steigert die Verkaufschancen. Dies nicht nur in Immobilienanzeigen und im Exposé , sondern auch bei einer virtuellen Besichtigung Ihrer Immobilie oder der Besichtigung vor Ort. Dank der Möblierung gewinnen Interessenten ein besseres Gespür für die einzelnen Räume. Sie können einfacher abschätzen, ob die eigenen Lieblingsstücke hineinpassen und wie sich die jeweiligen Zimmer nutzen lassen. Alles Faktoren, die dazu beitragen, potenzielle Käufer zu überzeugen. Ein weiterer Vorteil: Eine professionelle Einrichtung verspricht Wertigkeit und erzielt in der Regel höhere Preise am Markt.
Leere Räume finden bei Kaufinteressenten weniger Anklang.
Home Staging – was muss beachtet werden?
Erfolgreiches Home Staging richtet sich nach der Zielgruppe. Die Immobilie wird hierzu passend zur anvisierten Käuferschicht gestaltet. Beispielsweise spricht ein Einfamilienhaus im Grünen eher Familien an. Daher wird ein Kinderzimmer in fröhlichen Farben hergerichtet. Bei einem Loft oder einer modernen Wohnung in einem angesagten Stadtviertel stehen gutverdienende berufstätige Paare im Fokus. Ein cleaner Stil und Designermöbel sorgen für das passende Ambiente. Eine Grundregel dabei ist: Der Einrichtungsstil sollte nicht zu spezifisch und die Innenausstattung neutral gehalten sein, damit sich ein breiter Interessentenkreis damit identifizieren kann.
Home Staging bringt die Schokoladenseite der Immobilie zur Geltung. Professionelle Anbieter (Home Stager) achten daher auf die Gegebenheiten der Räume. In Zimmern mit wenig Lichteinfall werden beispielsweise gezielt helle Farben für das Mobiliar, den Boden und die Wände genutzt, um den Raum heller und freundlicher wirken zu lassen. Dekorative Details wie Pflanzen, Kissen oder Lampen tragen ebenfalls dazu bei, Wohnwelten zu erschaffen, die zum Kauf motivieren. Hierbei dürfen jedoch keine falschen Gegebenheiten vorgetäuscht werden. Immobilienverkäufer sollten sich zudem darüber im Klaren sein, dass ein Stylen der Immobilie mit Möbeln und Accessoires nicht immer ausreicht. In manchen Fällen sind handwerkliche Arbeiten nötig, etwa das Streichen von Wänden, das Verlegen neuer Bodenbeläge oder kleine Ausbesserungen.
Arten von Home Staging
Home Staging hat ganz unterschiedliche Gesichter – je nach Objekt und Budget des Verkäufers.
- Beim Tages-Staging wird der Verkäufer von einem Home Stager bei der Konzepterstellung und der Durchführung einen Tag lang unterstützt. Zunächst findet ein Beratungsgespräch vor Ort statt. Anschließend wird ein Maßnahmenpaket erstellt, wie sich die einzelnen Räume ins beste Licht rücken lassen, das dann gemeinsam umgesetzt wird.
- Das Teil-Staging beschränkt sich auf zentrale Bereiche des Objekts wie Küche, Wohnzimmer oder Schlafzimmer. Es eignet sich auch für bewohnte Immobilien. Da ein Austausch der kompletten Einrichtung zu kostenintensiv wäre, werden bei dieser Variante persönliche Gegenstände entfernt und Möbel umgestellt bzw. weggeräumt. Offene Flächen und eine neutrale Gestaltung laden dazu ein, sich das Objekt als neues Zuhause vorzustellen.
- Leere Immobilien lassen sich mit Möbel-Nachbildungen wohnlich gestalten. Besonders Küchen oder Einbauschränke sind als Papp-Attrappe beliebt. Doch auch Betten, Sofas oder Tische aus Karton unterstützen die Vorstellungskraft. Sie zeigen schnell, ob das Sofa in den Erker passt und wie viel Platz ein großer Esstisch tatsächlich im Zimmer einnimmt. Die Kosten sind überschaubar. Damit ist diese Spielart des Home Stagings auch für günstigere Immobilien umsetzbar.
- Beim Full Staging bekommen Immobilienverkläufer ein Gesamtpaket aus Konzepterstellung, Beratung und Durchführung inklusive Bereitstellung der Möbel. Denn hochwertige Objekte kommen nicht ohne Leihmöbel aus, um bei den Kunden ein Gefühl von „Das ist es!“ zu erzeugen. Beim Full Staging geht es darum, durch eine exklusive Stilwelt ein Lebensgefühl zu vermitteln, das zum Objekt und Käuferkreis passt.
- Beim Digital Staging oder 3D Home Staging werden Fotos oder Videos des Objekts detailgetreu mit 3D-Möbeln maßstabsgerecht ausgestattet. Die optimierte Wohnwelt existiert nur im virtuellen Raum. Diese vergleichsweise kostengünstige Variante eignet sich vor allem, um das Potenzial von renovierungsbedürftigen Räumen zu veranschaulichen, indem sichtbar gemacht wird, wie das Objekt nach einer Modernisierung aussehen könnte. Allerdings sollte der Hinweis nicht fehlen, dass es sich lediglich um eine Visualisierung handelt. Dadurch werden Kaufinteressenten nicht verwirrt und lange Gesichter bei der Wohnungsbesichtigung vermieden.
Was kostet Home Staging?
Wie tief Immobilienverkäufer für Home Staging in die Tasche greifen müssen hängt von den Maßnahmen sowie dem Personal- und Materialaufwand ab. Home Stager erstellen in der Regel individuelle Konzepte, passgenau für die jeweilige Immobilie. Ein konkretes Angebot wird erst nach einer Besichtigung des Objekts erstellt. Die kostengünstigste Variante ist, sich lediglich professionell beraten zu lassen. Der Home Stager gibt Tipps für Maßnahmen. Die Durchführung – Materialbeschaffung und Umdekorierung – übernimmt der Immobilienbesitzer. Für ein Tages-Staging und ein Digital Staging fallen in der Regel mehrere Hundert Euro an. Die Kosten für ein Full Staging orientieren sich häufig am erzielten Verkaufspreis der Immobilie. Ein bis drei Prozent des Verkaufserlöses sind die Regel.
Wie finde ich den passenden Home Stager?
Die Zahl der Anbieter von Home Staging ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Home Stager unterscheiden sich nicht nur bei den angebotenen Leistungen, sondern auch in puncto Professionalität und Erfahrung. Bei der Suche nach einem passenden Anbieter sollten Immobilienverkäufer insbesondere die folgenden Aspekte in den Blick nehmen:
- Ein aussagekräftiger Internetauftritt mit Informationen über die angebotenen Leistungen, zur Qualifikation (z. B. Inneneinrichtung), transparente Preise und Beispielbilder zu bisherigen Aufträgen.
- Zu den Referenzen sollte der Home Stager konkrete Zahlen nennen können: Wie lange hat es gedauert, bis das Haus verkauft wurde? Welcher Preise wurde erzielt? Welche Kosten und welcher Zeitaufwand fielen für das Home Staging an?
- Vor der Beauftragung empfiehlt sich ein persönliches Kennenlernen, um sicherzugehen, dass die Arbeitsweise des Anbieters zu den eigenen Bedürfnissen und Wünschen passt.
Fazit: Home Staging als Vermarktungsinstrument wird wichtiger
Home Staging wird immer wichtiger, wenn es darum geht, ein Objekt zügig und zum bestmöglichen Preis zu verkaufen. Denn die meisten Kaufinteressenten können sich eine leere, renovierungsbedürftige oder nicht nach ihrem Geschmack eingerichtete Wohnung nur schwer als ihr neues Zuhause vorstellen – und klicken z. B. im Internet auf die nächste Anzeige. Durch das Stylen werden das Haus oder die Wohnung verkaufsfördernd verschönert. Es wird eine Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen, die auf Anhieb die Kauflust weckt. Professionelles Home Staging lohnt sich daher in den meisten Fällen.
Das Immobilien-Team der Rheinhessen Sparkasse bietet Verkaufsinteressenten Home Staging als optionale Leistung bei der Immobilienvermittlung an. Wir arbeiten mit erfahrenen und professionellen Home Stagern aus der Region zusammen, die Ihre Immobilie im besten Licht erstrahlen lassen. Sprechen Sie uns an, um mehr über unsere Leistungen in der Immobilienvermittlung zu erfahren.
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