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Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Dies gilt auch – und insbesondere – für Immobilien. Die visuelle Darstellung eines Objekts hat beim Immobilienverkauf einen entscheidenden Einfluss darauf, wie ein Objekt wahrgenommen und wie gut sich eine Wohnung oder ein Haus vermarkten lässt. Denn gerade im Internet entscheiden Kaufinteressenten innerhalb weniger Sekunden, ob sie eine Anzeige anklicken oder links liegen lassen. Doch wie erstellt man aussagekräftige und verkaufsfördernde Fotos für Online-Portale, Zeitungsinserate oder ein Exposé ? In diesem Beitrag erhalten Sie hilfreiche Tipps, wie Sie Ihre Immobilie im besten Licht präsentieren.

Inhalt

Was sollte bei Immobilienfotos fotografiert werden?

Wie lassen sich Häuser und Wohnungen mit der Kamera gekonnt in Szene setzen?

Wann sollte man Immobilienfotos am besten aufnehmen?

Worauf ist beim Immobilien-Foto-Shooting zu achten?

Wie kann ich das Optimum aus meinen Immobilienbildern rausholen?

Fazit: Gute Fotos beim Hausverkauf lohnen sich

Was sollte bei Immobilienfotos fotografiert werden?

Ein gutes Set an Immobilienfotos präsentiert das gesamte Objekt. Dazu zählen die Innenräume und der Außenbereich (z. B. die Fassade, der Hof oder Garten) der Wohnung oder des Hauses. Zusätzlich kann auch das direkte Umfeld abgebildet werden, wenn dadurch das Objekt weiter aufgewertet wird. Hierbei kann es sich beispielsweise um architektonisch ansprechende Gebäude oder einen Park handeln. Darüber hinaus lohnt es sich zu fragen: Gibt es Besonderheiten wie einen wertvollen Parkettboden oder schöne Stuckverzierungen, anhand derer sich Ihr Objekt verkaufsfördernd in Szene setzen lässt?

Wie lassen sich Häuser und Wohnungen mit der Kamera gekonnt in Szene setzen?

Die Immobilie sollte für die Fotoaufnahmen vorteilhaft hergerichtet werden. Dazu gehört zunächst einmal, dass der Garten gepflegt aussieht und die Innenräume sauber und aufgeräumt sind. Persönliche Gegenstände wie Zahnbürsten und Kleidung, aber auch Wäscheständer oder Mülltonnen gehören nicht aufs Foto. Vor allem Küche und Bad sollten picobello geputzt und neutral gehalten sein. Das erleichtert Kaufinteressenten die Vorstellung, selbst dort zu wohnen.

Terrasse mit angrenzendem Garten

Eine gepflegte Terrasse mit Garten wirkt attraktiv auf Kaufinteressenten einer Immobilie

Die Räumlichkeiten sollten zudem nicht überfrachtet sein. Unnötige Deko-Elemente und unvorteilhafte Möbelstücke besser wegräumen, da sie einen Raum unruhig oder sogar unordentlich erscheinen lassen. Leere Zimmer wiederum wirken schnell unpersönlich und wenig einladend. Zimmerpflanzen stellen eine einfache Möglichkeit dar, um auf Immobilienfotos eine angenehme Atmosphäre zu transportieren.

Wann sollte man Immobilienfotos am besten aufnehmen?

Immobilienfotos sollten mit viel Licht aufgenommen werden, also am besten tagsüber und bei Sonnenschein. Frühling und Sommer eignen sich für Fotoaufnahmen besonders gut. Aber aufgepasst: Wer im Winter verkauft, sollte nicht mit Sommerfotos werben. Kaufinteressierte könnten nämlich vermuten, dass es sich bei der Wohnung oder dem Haus um einen Ladenhüter handelt. Wenn eine Immobilie von außen weniger überzeugen kann, dann am besten die Abenddämmerung nutzen und in den Räumen mit sichtbaren Fenstern das Licht anmachen. Das weiche Abendlicht schmeichelt der Fassade und die beleuchteten Fenster schaffen eine behagliche Atmosphäre.

Haus mit beleuchteten Fenstern in der Abenddämmerung

Bei Außenaufnahmen in der Abenddämmerung sorgen beleuchtete Fenster und Türen für eine einladende Atmosphäre.

Worauf ist beim Immobilien-Foto-Shooting zu achten?

Für gute Fotoaufnahmen braucht es Zeit und Ruhe, die richtige Ausstattung sowie etwas technisches Wissen.

  • Technische Ausstattung: Auch wenn mit Smartphone-Kameras erstaunlich gute Fotos möglich sind, sind digitale Spiegelreflexkameras für Immobilienfotos besser geeignet. Sie bieten mehr Möglichkeiten, um mit den teilweise schwierigen Lichtverhältnissen umzugehen. Darüber hinaus verfügen sie über Zubehör wie ein Weitwinkelobjektiv, mit dem sich größere und somit ansprechendere Bildausschnitte aufnehmen lassen. Das Verwenden eines Stativs ist ebenfalls empfehlenswert, um „Verwackler“ zu vermeiden. Ein Stuhl oder eine Trittleiter tun es zur Not auch.
  • Optimale Lichtverhältnisse: Die richtige Ausleuchtung ist das A und O. Das bedeutet: Rollläden hoch, Vorhänge auf und auch tagsüber alle Lichter an. Bei dunklen Räumen sollte man besser ohne künstliches Licht und ohne kamerainternen Blitz fotografieren. Denn beides wirkt unnatürlich und erzeugt Schatten oder irritierende Reflexionen. Besser ist es, eine lange Belichtungszeit zu wählen und die Bilder bei Bedarf nachzubearbeiten. Bei tiefstehender Sonne ist darauf zu achten, dass das Licht nicht zu flach oder direkt einfällt und zu Überstrahlungen bzw. einer Überbelichtung führt. Außerdem nie direkt in Richtung Fenster fotografieren, da der starke Kontrast das Zimmer höhlenartig erscheinen lässt.
  • Viel Raum einfangen: Es sollte möglichst viel von den einzelnen Räumen zu sehen sein, damit die Kaufinteressenten einen guten Einblick erhalten. Dazu am besten von einer Ecke aus diagonal in den Raum fotografieren und zwei, besser noch drei Wände auf das Foto bekommen. Ein Weitwinkelobjektiv hilft hierbei. Auf Fischaugen-Objektive sollte jedoch verzichtet werden, da die Aufnahmen durch die verzerrte Perspektive unprofessionell wirken.
  • Vorteilhafte Perspektive: Aufnahmen aus Brust- bis Hüfthöhe wirken am besten. Denn dann liegt der Kamerastandpunkt unterhalb der halben Raumhöhe. Das hat den Vorteil, dass mehr Fußbodenfläche sowie Mobiliar und Einrichtungsgegenstände zu sehen sind. Diese Perspektive entspricht dem normalen Sehempfinden des Betrachters, der sich dadurch besser orientieren kann. Bei Außenaufnahmen kann es sinnvoll sein, von einem erhöhten Standort (z. B. einer Trittleiter) zu fotografieren, um störende Gegenstände wie eine ungepflegte Hecke oder parkende Autos aus dem Bild zu verbannen.

Wie kann ich das Optimum aus meinen Immobilienbildern rausholen?

Um mit Immobilienfotos die bestmögliche Wirkung zu erzielen, empfiehlt es sich, die Fotos kritisch zu begutachten und bei Bedarf mit einem Bildbearbeitungsprogramm nachzubearbeiten. Dabei darf jedoch nichts verfälscht werden! Kontraste und Farben anpassen, Bilder zuschneiden und den Horizont parallel ausrichten – all das ist nicht nur erlaubt, sondern auch ratsam. Zum Hochladen auf Immobilienportalen sollten die Bilder im JPG-Format abgespeichert werden.

Wer bei der Immobilien-Präsentation noch einen Schritt weitergehen möchte, dem seien vor allem zwei Dinge ans Herz gelegt:

  • 360-Grad-Rundgang: Der 360-Grad-Rundgang ermöglicht es Immobilieninteressenten, am PC, Laptop, Tablet oder Handy eine virtuelle Besichtigungstour Ihrer Immobilie vorzunehmen. Ein solcher virtueller Rundgang ist sowohl mit als auch ohne VR-Brille möglich. Die Praxis zeigt, dass mit virtuellen Besichtigungen die Vermarktungszeiten deutlich verkürzt werden können. Durch das reelle Raumgefühl kann sich der Interessent schon gedanklich einrichten und sich gleich wie zuhause fühlen.
  • Home Staging: Musterhäuser machen es schon lange vor. Alle Immobilien sind perfekt gestylt und makellos hergerichtet, um potenziellen Käufern genau das Wohngefühl zu vermitteln, das sie suchen. Mit Home Staging lässt sich dies auch beim Verkauf einer Bestandsimmobilie umsetzen. Homestager holen das Maximum aus Ihrer Immobilienpräsentation heraus: Durch die passende Beleuchtung und zeitgemäße Möbel, Teppiche und Accessoires wird eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen. Küchenzeilen werden durch Kartonageküchen ersetzt, um die Raumverhältnisse optimal wiedergeben zu können. Beim digitalen Home Staging ist es inzwischen sogar möglich, Räume rein virtuell zu möblieren und zu dekorieren.

Fazit: Gute Fotos beim Hausverkauf lohnen sich

Die visuelle Präsentation eines Objekts spielt bei der Vermarktung von Immobilien eine Schlüsselrolle. Gute Fotos lassen die Anzeige aus der Fülle von Verkaufsinseraten hervorstechen und machen ein Objekt im besten Fall „unwiderstehlich“. Grundsätzlich gilt: Je hochwertiger das Objekt, desto hochwertiger sollten auch die Fotos sein.
Es lohnt sich daher auf jeden Fall, Zeit und Arbeit oder auch Geld in gute Fotos zu investieren. Immobilienverkäufer sollten bei der Erstellung von Objektbildern nicht am falschen Ende sparen. Wer kein „Händchen“ fürs Fotografieren hat oder lieber nichts dem Zufall überlassen will, der sollte im Zweifelsfall besser einen professionellen Immobilienfotografen engagieren. Professionelle Maklerbüros bieten Immobilienbilder als Teil ihres Leistungspaketes für Verkaufsinteressenten einer Immobilie an und arbeiten mit erfahrenen Fotografen zusammen.

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