10 typische Denkfehler, die Ihren Ertrag schmälern können
Rendite-Killer: So vermeiden Sie klassische Anlagefehler
Ganz gleich ob beim Investieren in Fonds, Aktien oder andere Wertpapiere – zahlreiche Anlegerinnen und Anleger machen immer wieder die gleichen Fehler: Trotz des Wunschs nach einer attraktiven Rendite verfallen sie geläufigen Denkmustern, die ihre Chancen mindern. Wir verraten Ihnen, welche das sind – und was die bessere Herangehensweise ist.
Bei der Geldanlage unterlaufen vielen Menschen immer wieder typische 10 Denkfehler, die ihre Rendite schmälern. Um das Potenzial Ihrer Investitionen auszuschöpfen und Ihre Geldanlage langfristig möglichst erfolgreich zu gestalten, ist es wichtig, diese zu kennen – und zu umgehen.
„Ich kann den Markt schlagen.“
Immer wieder glauben Privatanlegerinnen und -anleger, dass sie mit einer Investition in einzelne Aktien höhere Gewinne als der Marktdurchschnitt erzielen können. Generell ist das zwar möglich – aber eher die Ausnahme. Denn es ist schwierig, den Markt langfristig zu schlagen und setzt eine intensive, professionelle Beschäftigung mit den aktuellen Marktentwicklungen voraus. Viel erfolgversprechender für Ihre Rendite ist es, wenn Sie Ihr Geld in breit angelegte Fonds investieren.
„Der sicherste Weg, um Geld zu verlieren, besteht darin, zu versuchen, schnell reich zu werden.“
George S. Clason, Geschäftsmann und Autor der Investment-Bibel „The Richest Man in Babylon“
„Es ist zu spät, um anzufangen.“
Es ist nie zu spät. Auch wenn Sie erst später im Leben Ihr Geld in Wertpapiere investieren, ist das besser, als gar nicht zu sparen. Aber: Je früher Sie anfangen, desto mehr Zeit haben Sie, um von Zinseszinseffekten zu profitieren und zwischenzeitliche Kursverluste einfach aussitzen zu können.
„Je höher die Rendite, desto besser.“
Bei dieser Faustregel übersehen viele Menschen, dass hohe Renditen auch immer hohe Risiken mit sich bringen können. Wenn Sie Ihr Geld in Anlagen investieren möchten, die hohe Renditen versprechen, sollte Ihnen das Verlustrisiko bewusst sein. Langfristig sind es oft die kleineren, aber weniger riskanten Gewinne, mit denen Sie deutlich mehr aus Ihrem Ersparten machen.
„Ich investiere nur in das, was ich kenne.“
Dieser Denkfehler kann dazu führen, dass die Anlegerinnen und Anleger sich zu sehr auf bestimmte Branchen oder Unternehmen konzentrieren. Damit laufen sie Gefahr, ihr Erspartes nicht ausreichend zu verteilen. Viel besser ist es, wenn Sie sich umfassend informieren und dann Ihre Investitionen breit streuen, um ein ausgewogenes Portfolio aufzubauen. Das ermöglicht eine bessere Risikoverteilung und bietet Ihnen langfristig bessere Chancen auf Rendite.
„Ich muss jeden Tag auf den Markt schauen.“
Natürlich ist es wichtig, die Entwicklungen an den Finanzmärkten im Auge zu behalten. Aber eine zu häufige Überprüfung der Schwankungen und Kursverläufe kann zu Überreaktionen – und zu unnötigen Transaktionskosten führen. Ohnehin werden kurzfristige Marktbewegungen oft von verschiedenen Faktoren beeinflusst und spiegeln nicht unbedingt langfristige Trends wider. In der Regel ist es besser, wenn Sie eine langfristige Anlagestrategie verfolgen. Dabei beobachten Sie regelmäßig aber nicht übermäßig häufig die Entwicklungen am Markt. Noch einfacher und meist effektiver ist es, wenn Sie in einen oder mehrere aktiv gemanagte Fonds investieren: Dann übernehmen erfahrene Profis notwendige Umschichtungen zwischen verschiedenen Anlageklassen, Branchen oder Regionen.
„Der Wert einer Aktie wird nicht durch tägliche Schwankungen bestimmt. Der wahre Wert liegt in den langfristigen Aussichten des Unternehmens.“
Benjamin Graham, Investor, Autor und Pionier des Value-Investing
„Ich verkaufe bei Verlusten schnell.“
Es ist normal, dass Investments mal bessere, mal schlechtere Zuwächse – oder auch Verluste verbuchen. Letztere sollten aber nicht immer sofort zum Verkauf führen. Nehmen Sie sich die Zeit, den Marktverlauf zu beobachten, die Situation zu analysieren und gegebenenfalls eine Anpassung Ihrer Anlagestrategie vorzunehmen. Ein fundiertes und überlegtes Vorgehen ist ratsamer als impulsives Handeln. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt auch, dass krisenbedingte Rücksetzer an den Märkten häufig schon nach einem überschaubaren Zeitraum wieder kompensiert werden konnten. Ohnehin empfiehlt sich bei der Geldanlage in Wertpapiere aus Renditegründen ein langfristiger Investitionsansatz, da die langfristige Ausrichtung potenzielle Kursschwankungen ausgleichen und von historisch betrachtet steigenden Marktentwicklungen profitieren kann.
„Ich kaufe bei steigenden und verkaufe bei fallenden Kursen.“
Mit diesem Vorgehen kann es passieren, dass Sie zu spät in den Markt einsteigen und potenzielle Gewinne verpassen oder zu schnell verkaufen, bevor sich der Markt erholt. Statt auf kurzfristige Marktbewegungen zu reagieren, sollten Sie Ihr Geld regelmäßig anlegen. So nutzen Sie auch den Durchschnittskosteneffekt: Denn bei niedrigen Kursen kaufen Sie günstiger Fondsanteile ein und können so bei wieder steigenden Kursen stärker partizipieren. Außerdem lohnt es sich, sich an langfristigen Trends zu orientieren und Ihre Investitionen entsprechend auszurichten. Das verbessert Ihre Chance, an langfristigen Wachstumspotenzialen zu partizipieren.
„Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten, und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen, dass Sie reich sind.“
André Kostolany, Börsen- und Finanzexperte, Journalist und Schriftsteller
„Ich wähle nur Fonds mit hohen Renditen.“
Ein Irrglaube besteht darin, dass hohe Renditeerträge in der Vergangenheit zugleich ein Garant für zukünftige Gewinne sind. Das stimmt aber leider nicht automatisch. Außerdem ist es bei der Auswahl eines oder mehrerer Fonds wichtig, dass Sie auch andere Faktoren wie die Kosten und die Risikotoleranz berücksichtigen.
„Ich kaufe nur Fonds mit niedrigen Kosten.“
Obwohl niedrige Kosten wichtig sind, sollten sie nicht das einzige Entscheidungskriterium sein. Bei der Anlage in Fonds ist es vor allem wichtig, dass Sie die Qualität dieser Fonds und ihre Performance, die Solidität des Anbieters und die Qualität des Managements im Vergleich zu anderen Fonds im Auge haben.
„Ein guter Fonds ist wie ein guter Koch: Er verwendet eine Vielzahl von Zutaten, um ein ausgewogenes und schmackhaftes Ergebnis zu erzielen.“
David Swensen, Investmentmanager, Finanzautor und Chief Investment Officer (CIO) der Yale University
„Große Fonds laufen besser als kleine.“
Wächst ein Fonds wegen Erfolgen in der Vergangenheit (und der daraus entstandenen guten Reputation) immer weiter an, wird er groß – und manchmal auch etwas träge. Denn wegen des großen Volumens kann es passieren, dass das Fondsmanagement Mühe hat, das Geld schnell und gewinnbringend am Markt anzulegen. Besser ist es, wenn Sie sich nicht an der Größe eines Fonds orientieren, sondern an der Anlagestrategie, dem Risikoprofil und der Erfahrung des Fondsmanagements. Ohnehin ist ein gut gemischtes Portfolio in der Regel sinnvoller. Viele Anlegerinnen und Anleger verwenden die „Kern-Satelliten-Strategie“: Sie wählen für einen Teil des Investments einen großen Fonds als stabilen Kern mit einer Mischung aus Aktien und Anleihen. Als „Satelliten“ zur Renditeoptimierung dienen zusätzlich kleinere Fonds mit einer Ausrichtung auf spezielle Branchen oder Regionen.