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11 Tipps, um die Heizkosten zu senken

Während die Energiepreise aufgrund der Inflation schon seit vergangenem Jahr konstant steigen, kommt nun der Krieg in der Ukraine als Preistreiber hinzu. Die Bundesregierung plant deshalb ein umfangreiches Entlastungspaket. Was dieses beinhaltet und wie Sie vor allem beim Heizen selbst sparen können. 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Egal, ob an der Supermarktkasse oder bei Energie und Sprit, die Preise klettern derzeit überall nach oben. Dadurch steigt die finanzielle Belastung für Verbraucherinnen und Verbraucher.
  • Die Bundesregierung plant deshalb ein umfangreiches Entlastungspaket, das Strom, Wärme und Mobilität umfassen soll – darunter möglicherweise ein staatlicher Tankzuschuss, der nach dem Tanken beim Bezahlen an der Kasse abgezogen werden soll.
  • Doch auch Sie können mit ein paar einfachen Tricks Geld sparen. Ein korrektes Heizverhalten sowie gut abgedichtete Türen und Fenster sind dabei nur die halbe Miete.

Mit den Preisen steigt die Belastung

Während die Preise in Deutschland bereits vergangenes Jahr aufgrund der Inflation angestiegen waren, kommt nun der Krieg in der Ukraine als weiterer Preistreiber hinzu. Besonders Öl, Gas und die Spritpreise schießen derzeit rasant in die Höhe. Das liegt vor allem daran, dass Deutschland und viele andere europäische Länder seit Jahren zu den größten Abnehmern für russisches Gas und Öl gehören.

Um die Belastung für Verbraucherinnen und Verbraucher zu reduzieren, plant die Bundesregierung daher ein umfangreiches Entlastungspaket, das besonders Strom, Wärme und Mobilität umfassen soll. Der Fokus liegt dabei auf effizienten Lösungen und schnellen Umsetzungen.

Konkrete Vorschläge stehen derzeit noch aus. Medienberichten zufolge soll Finanzminister Christian Lindner (FDP) einen staatlichen Tankzuschuss, der nach dem Tanken beim Bezahlen an der Kasse abgezogen werden soll, angestoßen haben.

Doch Sie sind nicht allein vom Handeln der Politik abhängig. Mit den folgenden 11 Spartipps können Sie selbst dazu beitragen, Ihre Energiekosten so gering wie möglich zu halten.

Spartipp 1: Fenster und Türen abdichten

Sie sitzen im beheizten Zimmer, aber Ihnen ist trotzdem kalt und von irgendwo her kommt ein kühles Lüftchen – wer in einem Altbau wohnt, kennt diese Situation ganz sicher. Mit einer Kerze lässt sich herausfinden, ob Zugluft das Problem ist.

Um das zu testen, können Sie einfach ein Teelicht aufs Fensterbrett oder vor den Türschlitz stellen. Flackert die Flamme, ist die Dichtung nicht optimal. Die lässt sich jedoch ganz einfach mit einem Dichtungsband aus dem Baumarkt oder alternativ einem Kissen als Windstopper nachrüsten.

Spartipp 2: Stoßlüften

Gerade bei richtig kalten Temperaturen lüftet man nicht gerne – verständlich. Dennoch ist es wichtig, um beispielsweise Schimmelbildung zu vermeiden. Expertinnen und Experten empfehlen Stoßlüften. Dabei öffnen Sie die Fenster für circa fünf Minuten komplett und lassen einiges an Frischluft ins Zimmer.

Der Vorteil: Beim Stoßlüften geht weniger Wärme als bei langer Kipplüftung verloren. Das liegt daran, dass die Wände nicht so stark auskühlen.

Spartipp 3: Heizkörper entlüften

Heizungen sollten immer mal wieder entlüftet werden, um die Leistungsfähigkeit zu optimieren. Dafür benötigen Sie eine Schüssel und einen Entlüftungsschlüssel. Das Gefäß halten Sie dabei unter das Heizungsventil und öffnen es im Anschluss mit dem Entlüftungsschlüssel. Danach sollte ein leises Zischen zu hören sein, bei dem Wasser und Luft entweichen. Sobald das Zischen verklingt, können Sie das Entlüftungsventil wieder zudrehen.

Spartipp 4: Thermostat richtig einstellen

Um die Heizung möglichst effizient zu nutzen und Heizkosten zu sparen, sollte die Temperatur richtig eingestellt sein. Nicht jeder Raum muss gleich beheizt werden. So werden zum Beispiel für die Küche 18 Grad und für das Schlafzimmer 15 bis 17 Grad empfohlen. Der Wohnbereich sollte bei 19 bis 23 Grad liegen und das Badezimmer bei 22 bis 23 Grad. Allerdings hängt das auch ganz von Ihrem eigenen Empfinden ab. Nur sollten Sie sich merken: Jedes Grad weniger verringert die Heizrechnung.

Wer eine Fußbodenheizung besitzt, kann die Gradzahl in der Regel direkt einstellen. Bei der regulären Heizung entspricht die Stufe 1 meistens etwa 12 Grad und bei jeder weiteren Stufe kommen circa vier Grad hinzu. Stufe 3 wäre damit ideal für den Wohnbereich.

Übrigens: Auch wenn die Heizung voll aufgedreht ist, wird es nicht schneller warm.

Spartipp 5: Türen zu kühleren Räumen schließen

Schließen Sie die Türen zu den Zimmern, die wenig bis gar nicht beheizt werden. So verhindern Sie einen Wärmeaustausch. Dieser würde sonst die Räume, die Sie eigentlich warm halten möchten, auskühlen, und die Räume, die kühl bleiben sollen, aufwärmen.

Spartipp 6: Schwachstellen bei Rollläden und Heizkörpernischen ausbessern

Rolllädenkästen und Heizkörpernischen sind Schwachstellen, die oft übersehen werden. Gerade über Rolllädenkästen, die schlecht gedämmt wurden, dringt meist Kaltluft in den Raum. Das lässt sich jedoch leicht mit weichen Dämmmatten beheben. Gleiches gilt für Heizkörpernischen, an denen die Wände dünner sind und die leichter Wind ins Haus lassen. Auch hier sollten Sie unbedingt nachdämmen.

Spartipp 7: Wärmestau verhindern

Um die Heizleistung weiter zu steigern, sollte die Wärme ungehindert in den Raum ziehen können. Stellen Sie deshalb keine großen Möbel direkt vor die Heizkörper. Auch lange Gardinen und Vorhänge können verhindern, dass sich die warme Luft optimal im Raum verteilt. Andernfalls dauert es länger, bis der Raum aufgewärmt ist und die Heizung muss sich um eine umso stärkere Heizleistung bemühen – was mehr Energie und damit Geld kostet.

Spartipp 8: Durchgängig heizen

Es klingt verlockend: Sie sind ein paar Tage im Urlaub und drehen die Heizung auf null. Schließlich muss das Haus oder die Wohnung für die Zeit nicht warm sein. Das ist allerdings gar nicht so sinnvoll. Denn wenn Sie gar nicht heizen, kühlen die Räume stark aus und es kostet mehr Energie, Sie danach wieder auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Besser ist es, die Heizung einfach auf etwas niedrigerer Stufe laufen zu lassen.

Spartipp 9: Pflanzen aufstellen

Pflanzen tragen zu einem besseren Raumklima bei – und helfen sogar dabei, die Heizkosten zu senken. Denn Pflanzen geben 98 Prozent des Wassers, das sie aufnehmen, wieder an die Luft ab. So steigern sie die Luftfeuchtigkeit in einem Raum. Und Räume mit einer hohen Luftfeuchtigkeit empfinden Menschen als wärmer. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) empfiehlt Grünlilien, Zyperngras und Papyrus.

Spartipp 10: Heizungsrohre dämmen

Freiliegende Heizungsrohre sind man besonders in Altbauten häufig. Während Sie dort im Raum eine zusätzliche Wärmequelle darstellen und ganz angenehm sein können, geht beispielsweise auf dem Weg durch den kalten Keller einiges an Wärme verloren.

Besorgen Sie sich daher eine Ummantelung aus Schaumstoff, die Sie in unbeheizten und kühlen Räumen um die Heizungsrohre wickeln. Dadurch kann die Wärme nicht entweichen und kommt ganz bei Ihnen in der Wohnung an. Kostenersparnis: rund acht Prozent.

Spartipp 11: Modernisieren

Neben kurzfristigen Tipps gibt es auch die Möglichkeit, langfristig zu modernisieren. Das geht schon bei der Dämmung des Dachs und der Außenwände los. Mit einer modernen Dämmung lassen sich beispielsweise bei der Außenfassade bis zu 25 Prozent und beim Dach rund 15 Prozent der Energiekosten einsparen. Sollten Sie energetisch Sanieren wollen, können Sie sogar staatliche Fördermittel beantragen.

Mit modernen Heizungsanlagen und Heizkörpern können Sie Ihre Energiekosten zudem um bis zu 40 Prozent senken. Neben Öl und Gas gibt es mittlerweile auch für Privathaushalte nachhaltige Alternativen, die auf regenerative Energien setzen. Beispiele dafür sind Pelletheizungen, Wärmepumpen oder Solaranlagen.

Unterstützung finden Sie bei Heizungsinstallateurinnen und -installateuren sowie professionellen Energieberaterinnen und -beratern. Falls Sie mehrere Modernisierungsmaßnahmen durchführen wollen, sollten Sie die Reihenfolge der einzelnen Schritte beachten. Zum Beispiel ist es sinnvoll, erst die Wände zu dämmen und anschließend in eine neue Heizung zu investieren. So gehen Sie sicher, dass Sie Ihre Anlage nicht zu groß dimensionieren.

(Stand: 15.03.2022)