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Aktien werden wieder beliebter: 2020 ist die Zahl der Aktionäre in Deutschland um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Damit besaß immerhin jeder Sechste hierzulande Aktien, Aktienfonds oder sogenannte Aktien-ETFs (Exchange Traded Funds). Aber: Inwieweit eignen sich Aktien auch für die private Altersvorsorge? Wie kann man zur Altersvorsorge in Aktien investieren? Und: Welche Fehler sollte man besser vermeiden? In diesem Blogbeitrag haben wir Wissenswertes rund um die Altersvorsorge mit Aktien zusammengestellt.

Warum Aktien ein sinnvoller Baustein für die private Altersvorsorge sein können

Die Investition in Aktien, also in Anteile an einem an der Börse notierten Unternehmen, bietet hohe Renditechancen. Zum einen durch mögliche Kursgewinne und damit Wertsteigerungen der Aktie. Zum anderen durch mögliche Dividendenzahlungen, mit denen die Aktionäre am Unternehmensgewinn beteiligt werden. Gleichzeitig ist der Aktienkauf aber auch mit hohen Risiken verbunden. Denn: Eine feste Verzinsung gibt es nicht. Und auch keine garantierte Rückzahlung. Der Wert einer Aktie kann im Laufe der Zeit stark schwanken: Statt zu steigen kann der Kurs einer Aktie genauso an Wert verlieren. Schlimmstenfalls, bei einer Insolvenz des aktienausgebenden Unternehmens, geht das investierte Geld sogar komplett verloren.

Viele Deutsche setzen deshalb bei ihrer privaten Altersvorsorge lieber auf vermeintlich sichere Formen der Geldanlage. So landet das Geld dann beispielsweise auf dem Sparbuch. Das Problem: Die erwirtschaftete Rendite ist dort mittlerweile oft zu niedrig. Sie kann meist nicht einmal den Wertverlust der Spareinlage durch die Inflation ausgleichen. Deshalb ist es sinnvoll, einen Teil der privaten Altersvorsorge mit renditestarken Anlageprodukten wie Aktien zu betreiben.

Auf welche Weise kann man in Aktien für die Altersvorsorge investieren?

Wer Aktien kaufen und verkaufen will, muss zunächst einmal ein Depot bei einer Bank eröffnen. Die Bank ist dabei Vermittler zwischen Anleger und Börse. Danach stehen verschiedene Wege offen.

Direktinvestitionen/Einzelaktien

Zum einen kann man gezielt einzelne Aktien selbst auswählen und direkt investieren. Dabei hat man die volle Freiheit, welche Aktien man kauft und kombiniert. Aber Achtung: Das ganze Geld in ein einziges Unternehmen zu investieren, wäre ein sehr riskantes Unterfangen. Deshalb sollte die Investitionssumme gestreut werden. Was bei Direktinvestitionen außerdem wichtig ist: Beim Kauf und Verkauf von Aktien entstehen Gebühren, die sogenannten Transaktionskosten. Der Kauf von Einzelaktien rechnet sich deshalb erst ab einer gewissen Investitionssumme. Wie hoch diese ist, hängt vom Einzelfall ab.

Aktienfonds und Aktien-ETFs

Eine weitere Möglichkeit, um mit Aktien für das Alter vorzusorgen, bieten Aktienfonds. Dabei investiert man nicht direkt in Aktien, sondern in Fonds, die wiederum das Geld von allen Anlegern bündeln und in verschiedene Aktien investieren. Damit kann man sein Geld schon ab Summen von 25 € im Monat breit streuen. Fonds können aktiv gemanagt werden. In diesem Fall entscheidet ein Fondsmanager im Rahmen der Anlagebedingungen, wo und wie investiert wird, um eine möglichst hohe Rendite zu erzielen. Aktien-ETFs bilden im Gegensatz dazu einen Börsenindex nach – beispielsweise den Deutschen Aktienindex (DAX).

Häufige Fehler bei der Altersvorsorge mit Aktien

Diese fünf Fehler sollte man bei der Altersvorsorge mit Aktien vermeiden:

  1. Die Altersvorsorge nur über Aktien betreiben

Für die meisten Anleger ist es aufgrund des verbleibenden Risikos nicht sinnvoll, ausschließlich auf Aktieninvestments zu setzen. Es gilt vielmehr, mit einer Streuung auf verschiedene Altersvorsorgeprodukte das Verlustrisiko zu begrenzen.

  1. Die Aktien-Investitionen nicht breit genug streuen

Auch die Aktien-Investition selbst sollte man breit streuen. Dabei ist aber nicht nur die Anzahl der verschiedenen Aktien entscheidend. Diese sollten auch unterschiedliche Branchen, Regionen und Länder abdecken. Viele Anleger neigen beispielsweise dazu, vorrangig in Aktien ihres Heimatlandes zu investieren.

  1. Aktien ständig kaufen und verkaufen

Viele Anleger machen den Fehler, zu viele Käufe und Verkäufe zu tätigen, insbesondere weil sie sich an Trends orientieren oder bei Kursschwankungen schnell nervös werden. Dadurch steigen aber die Transaktionskosten enorm an und die Rendite sinkt. Zudem gilt: Der perfekte Zeitpunkt zum Kauf und Verkauf ist selbst für Profisschwer auszumachen. Bei einer langfristig angelegten Strategie verliert der exakte Einstiegszeitpunkt zudem an Bedeutung.

  1. Zu spät über eine Altersvorsorge mit Aktien nachdenken

Um den Kauf von Aktien für die Altersvorsorge sollte man sich besser früh genug kümmern. Denn: Die Investition ist nur dann sinnvoll, wenn man sie über einen längeren Zeitraum plant. Mindestens sieben Jahre oder mehr sollte man schon dabeibleiben, um bei niedrigen Kursen abwarten zu können, bis der Wert wieder steigt.

  1. Alle Aktien bis zum Ruhestand behalten

Wer Aktien zur Altersvorsorge nutzt, sollte aufgrund des verbleibenden Risikos schon einige Jahre vor Beginn des Ruhestands den Ausstieg planen und das Geld schrittweise auf weniger risikoreiche Anlagenformen umschichten.

Fazit zur Altersvorsorge mit Aktien

Wegen ihrer hohen Renditechancen können Aktien ein wichtiger Baustein der eigenen Altersvorsorge sein. Wie bei allen Wertpapieranlagen gilt auch hier, dass erhöhten Renditechancen stets auch erhöhte Risiken bis hin zum Kapitalverlust gegenüberstehen. Eine intensive Beschäftigung mit Ihrer persönlichen Risikotragfähigkeit ist daher die Voraussetzung für eine passende individuelle Anlagestrategie.