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Wer seinen Ruhestand ohne Geldsorgen verbringen will, kommt an individuellen Sparanstrengungen nicht vorbei. Aber ab wann sollte man mit dem Aufbau einer privaten Altersvorsorge beginnen? Welche Vorsorgemöglichkeiten gibt es? Und welche Altersvorsorge passt zu mir? In diesem Überblicksbeitrag haben wir einige Grundprinzipien zum Aufbau einer Altersvorsorge und die wichtigsten Vorsorgemöglichkeiten mit und ohne staatliche Förderung zusammengefasst.

Inhalt

Warum private Altersvorsorge jeden angeht

Grundlagen für den Aufbau einer privaten Altersvorsorge

Schritt 1: Rentenlücke bestimmen

Schritt 2: Existenzielle Risiken absichern

Schritt 3: Vorsorgepersönlichkeit bestimmen

Private Altersvorsorge mit staatlicher Förderung

Altersvorsorge mit Riester

Altersvorsorge mit Rürup

Betriebliche Altersvorsorge

Vermögenswirksame Leistungen (VL)

Zusatzversorgung im öffentlichen Dienst

Private Altersvorsorge ohne staatliche Förderung

Versicherungen

Zinsprodukte

Aktien und Fonds

Immobilien

Fazit zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge

Warum private Altersvorsorge jeden angeht

Es ist ein Thema, das eine enorme Bedeutung für die langfristige Sicherung der Lebensqualität hat. Und das doch häufig auf die lange Bank geschoben wird: die private Altersvorsorge. Eine Erhebung des Allensbach-Instituts zeigt beispielsweise, dass etwa ein Drittel der 30- bis 59-jährigen Beschäftigten gar nicht fürs Alter vorsorgen. Gleichzeitig befürchtet jeder Zweite, dass seine Rente einmal zu klein sein könnte, um den gewohnten Lebensstandard zu sichern. Und leider ist diese Sorge nicht unbegründet. Denn die gesetzliche Rente ist zwar sicher – wird künftig jedoch immer weniger ausreichen, um den Bedarf zu decken. Außerdem werden die Renten immer weniger stark an die Lohnentwicklung angeglichen – das sogenannte Rentenniveau sinkt. Deshalb sollte man besser zusätzlich selbst vorsorgen. Um dafür einen Anreiz zu schaffen, fördert der Staat bestimmte Formen der privaten und betrieblichen Vorsorge durch Steuererleichterungen oder Zuschüsse. Aber auch ungeförderte Produkte bilden sinnvolle Bausteine für den Aufbau einer Altersvorsorge, die zu den individuellen Zielen und Wünschen passt.

Grundlagen für den Aufbau einer privaten Altersvorsorge

Bevor in konkrete Vorsorge-Produkte investiert wird und entsprechende Verträge abgeschlossen werden, sollten zunächst einmal einige „Hausaufgaben“ gemacht werden. Hierzu gehören die folgenden drei Schritte:

Schritt 1: Rentenlücke bestimmen

Am Beginn Ihrer Vorsorgeplanung sollte die Bestimmung Ihrer gegenwärtigen Rentenlücke stehen: Also der Differenz aus Ihrem Finanzbedarf und Ihren zu erwartenden finanziellen Mitteln im Ruhestand.

Finanzielle Mittel im Ruhestand bestimmen

Die bereits erworbenen Pensionsansprüche bzw. Rentenansprüche aus der gesetzlichen Altersvorsorge bilden den Startpunkt, um Ihre Finanzmittel im Ruhestand zu bestimmen. Berufstätige zwischen 27 und 54 Jahren mit mindestens fünfjähriger Beitragszeit erhalten jedes Jahr eine Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung. Diese beinhaltet Angaben zum bisherigen Versicherungsverlauf und zur Höhe der künftigen Regelaltersrente. Anhand der Rentenformel kann außerdem jeder die Höhe seiner zu erwartenden monatlichen Rente ungefähr berechnen.

In einem nächsten Schritt sollte ermittelt werden, welche Ansprüche man bereits durch private Vorsorgeaktivitäten erworben hat. Diese Frage kann jedoch nicht bei allen Anlageformen gleich exakt beantwortet werden. Wer etwa bereits eine Riester-Rentenversicherung abgeschlossen hat, kann mit der vertraglich garantierten Mindestrente kalkulieren. Dies ist auch bei Anwartschaften im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge der Fall. Häufig weniger genau prognostizieren lassen sich Erträge aus Vorsorgeaktivitäten ohne staatliche Förderung. So bleibt etwa bei Börseninvestments nur die Möglichkeit, Prognosen zur Entwicklung von Kapitalmarktzinsen, Börsenkursen und bestimmten Einzeltiteln zu treffen. Belastbare Aussagen über zukünftige Entwicklungen können daraus jedoch nicht abgeleitet werden.

In die Kalkulation der zu erwartenden finanziellen Mittel im Ruhestand lassen sich darüber hinaus noch andere Vermögenswerte einbeziehen: Erbschaften, Immobilien (z. B. als vermietete Wohnung), Beteiligungen oder auch liquide Mittel auf dem Tagesgeld- oder Girokonto. Um einen realistischen Überblick über diese Vermögenswerte zu erhalten, sollten alle Anlagen zu ihren aktuellen Werten angesetzt werden. Ausgespart werden sollten dabei Vermögenswerte, die wenig liquide sind oder sich nur schwer bewerten lassen, wie etwa Antiquitäten.

Wichtig ist bei der Berechnung der finanziellen Mittel im Ruhestand außerdem noch Folgendes: Von den Bestandteilen einer Rente werden in den meisten Fällen noch Steuern und Sozialabgaben abgezogen. Der tatsächlich ausgezahlte Beitrag wird hierdurch teilweise erheblich reduziert. So sind beispielsweise Rürup-Renten, Riester-Renten und Betriebsrenten steuerpflichtig. Auch bei ungeförderten Anlageformen fallen die steuerlichen Abzüge ins Gewicht: So fällt für Gewinne aus Wertpapier- und Zinsanlagen eine Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % an.

Finanzbedarf im Ruhestand abschätzen

Auch wenn der Ruhestand noch weit entfernt ist: Sie sollten dennoch zumindest grob abschätzen, wieviel Geld Sie im Alter benötigen, um Ihren gewünschten Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Ihre Ziele im Leben und Ihr momentaner Lebensstandard geben dazu erste Hinweise. Wesentliche Faktoren sind dabei Ihre familiären Verhältnisse und Ihre Wohnsituation, aber auch Ihre Hobbies sowie gesundheitliche Faktoren. Und natürlich Ihr gewünschtes Renteneintrittsalter.

Viele Menschen benötigen im Ruhestand weniger Geld. Etwa weil sie in eine kleinere Wohnung umziehen, das Haus abbezahlt ist oder die Kinder finanziell auf eigenen Füßen stehen. Ein gängiger Richtwert für den Finanzbedarf im Alter sind deswegen 80 % des zuletzt erzielten Nettoeinkommens.

Die Rentenlücke lässt sich damit relativ einfach ermitteln: Es ist die Differenz zwischen Ihren bisher erworbenen Ansprüchen bzw. Vermögenswerten und diesen 80 %.

Schritt 2: Existenzielle Risiken absichern

Zum Fundament einer privaten Altersvorsorge gehört auch, sich selbst und seine Familienangehörigen gegen existenzielle Risiken abzusichern. Die wichtigsten Versicherungen gegen existenzielle Risiken sind:

Berufsunfähigkeitsversicherung: Für viele Erwerbstätige kommt der Ruhestand viel früher als erwartet. Denn rund jeder vierte Arbeiter und jeder fünfte Angestellte wird vor dem Erreichen des Renteneintrittsalters berufsunfähig. Angesichts dieser Zahlen ist der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung Pflicht. Und diese Versicherung sollte so früh wie möglich und in einer ausreichenden Höhe abgeschlossen werden. Denn je höher das Einstiegsalter ist, desto unwahrscheinlicher ist es, einen Vertrag ohne Ausschluss von Vorerkrankungen bzw. einem damit verbundenen Risikozuschlag zu bekommen.

Private Haftpflichtversicherung: Eine private Haftpflichtversicherung springt bei Sach- und Personenschäden ein, die Sie verursacht haben und schützt damit Sie und Ihre Familie. Je nachdem, welcher Schaden verursacht wurde, kann hier schnell eine sechs- oder siebenstellige Schadenssumme entstehen. Beim Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung sollte deswegen darauf geachtet werden, welche Schäden versichert sind und wie hoch die im Vertrag festgeschriebene Deckungssumme ist. Mehr über das Angebot an Privathaftpflichtversicherungen bei der Rheinhessen Sparkasse erfahren Sie hier.

Risikolebensversicherung: Je nach Ihrer familiären Situation ist auch der Abschluss einer Risikolebensversicherung sinnvoll. Mit dem Abschluss einer Risikolebensversicherung werden Ihre Hinterbliebenen für den Fall abgesichert, dass Sie selbst plötzlich versterben. Der Abschluss einer solchen Versicherung ist insbesondere für unverheiratete Paare wichtig, weil der hinterbliebene Partner keine Ansprüche auf eine gesetzliche Witwenrente hat. Auch für Alleinerziehende, die minderjährige Kinder versorgen müssen, ist der Abschluss einer solchen Versicherung wichtig. Kinderlose Singles benötigen eine solche Versicherung hingegen nicht. Die Beitragshöhe für eine Risikolebensversicherung ist umso höher, je älter der Versicherungsnehmer beim Vertragsabschluss ist. Zudem hängt der Beitrag vom ausgeübten Beruf, aber auch von riskanten Hobbies ab. Mehr zur Risikoversicherung der SV Sparkassen-Versicherung erfahren Sie hier.

Keine Versicherung, aber trotzdem wichtig ist die Bildung eines Notgroschens. Mit einer finanziellen Rücklage von drei bis sechs Netto-Monatseinkommen (je nach Ihrer individuellen und beruflichen Situation) sind Sie für Notfälle besser gerüstet. Es ist damit weniger wahrscheinlich, dass Sie im Fall der Fälle beispielsweise Verträge auflösen müssen. Denn dies ist i. d. R. mit hohen Verlusten verbunden.

Schritt 3: Vorsorgepersönlichkeit bestimmen

Die perfekte Altersvorsorge würde eine sehr hohe Rendite abwerfen, wäre dabei äußerst sicher und extrem flexibel. Darüber hinaus würde sie vom Anleger nur einen minimalen Verwaltungs- und Überwachungsaufwand erfordern. Diese „eierlegende Wollmilchsau“ gibt es jedoch nicht. Dies bedeutet: Wer bei der Altersvorsorge sehr viel Wert auf einen dieser Faktoren legt, muss zwangsläufig Abstriche bei einem anderen Faktor akzeptieren. Wer bei der Altersvorsorge jedes Risiko vermeiden will, muss im Gegenzug zwangsläufig eine geringe Rendite in Kauf nehmen. Diese liegt dann angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen inflationsbereinigt vielleicht sogar im negativen Bereich. Wer zu renditefokussiert ist, setzt hingegen seinen Lebensstandard im Alter aufs Spiel. Für die meisten Anleger dürfte damit die ideale Altersvorsorge irgendwo in der Mitte liegen.

Altersvorsorge bleibt jedoch letztlich immer Typsache: Wie sicherheitsorientiert sind Sie? Können Sie vorübergehende Wertschwankungen aushalten? Wie intensiv möchten Sie sich mit Ihrem Vorsorgeportfolio auseinandersetzen? Möchten Sie Ihr Geld langfristig fest anlegen oder lieber flexibel bleiben? Neben Ihrer individuellen Einstellung spielt jedoch noch ein zweiter Faktor eine Rolle: Die verbleibende Zeit bis zum Renteneintritt. Schwankungsintensivere und weniger genau kalkulierbare Anlageformen wie Aktien oder Aktienfonds sind eher für Berufseinsteiger und jüngere Anleger geeignet. Wem nur noch wenige Jahre bis zur Rente bleiben, sollte hingegen sein Vorsorge-Guthaben gegen Verluste absichern und von Aktienanlagen verstärkt in Zinsanlagen umzuschichten.

Private Altersvorsorge mit staatlicher Förderung

Viele Altersvorsorge-Produkte werden staatlich gefördert. Je nach Vorsorgeprodukt ist die staatliche Förderung jedoch an Bedingungen geknüpft. Etwa, indem man erst ab Rentenbeginn auf sein Guthaben zugreifen kann. Im Folgenden geben wir einen Überblick über die wichtigsten Vorsorgeprodukte mit staatlicher Förderung.

Altersvorsorge mit Riester

Bei riestergeförderten Altersvorsorge-Produkten spart der Anleger einen selbst gewählten Betrag in einem Riester-Vertrag mit garantierten Leistungen an. Der Staat fördert das Ansparen durch Zulagen und steuerliche Vergünstigungen.  Mehr über das Wohn-Riestern bei der Rheinhessen Sparkasse erfahren Sie hier, mehr zur Sparkassen-RiesterRente finden Sie hier.

Altersvorsorge mit Rürup

Die Rürup-Rente – auch Basis-Rente genannt – ist eine staatlich geförderte private Altersvorsorgemöglichkeit, die insbesondere Selbstständigen zugutekommen soll. Bei einem Rürup-Produkt zahlen die Sparer Geld in einen Vertrag ein. Aus diesem erhalten sie dann im Ruhestand eine lebenslange monatliche Rente. Anders als bei der Riester-Rente wird dabei das Sparen nicht mit Zulagen, sondern durch Steuervorteile in der Ansparphase gefördert. Daher eignet sie sich nicht nur für Selbstständige und Freiberufler, sondern auch für Arbeitnehmer mit hohem Einkommen. Mehr zum BasisRenten-Angebot der Rheinhessen Sparkasse finden Sie hier.

Betriebliche Altersvorsorge

Die betriebliche Altersvorsorge basiert auf einem Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer und ist Teil des Arbeitsvertrags. Der Arbeitgeber sagt dabei dem Arbeitnehmer unter bestimmten Voraussetzungen Versorgungsleistungen zu. Der Staat fördert die betriebliche Altersvorsorge durch Ersparnisse bei Steuern und Sozialabgaben. Mehr zu den Angeboten der Rheinhessen Sparkasse, mit denen Sie als Arbeitgeber die Altersvorsorge Ihrer Mitarbeiter unterstützen können, finden Sie hier.

Vermögenswirksame Leistungen (VL)

Bei Vermögenswirksamen Leistungen und der Arbeitnehmersparzulage beteiligt sich der Arbeitgeber an speziellen Sparverträgen des Arbeitnehmers. Hierzu gehören Bau-, Fonds- oder Banksparpläne. Eine Betriebsvereinbarung, ein Tarifvertrag oder auch der Arbeitsvertrag regeln dabei, ob bzw. in welcher Höhe sich das Unternehmen beteiligt. Arbeitnehmer mit geringem Einkommen haben im Rahmen Vermögenswirksamer Leistungen Anspruch auf eine staatliche Förderung.

Zusatzversorgung im öffentlichen Dienst (ZÖD)

Die Zusatzversorgung im öffentlichen Dienst (ZÖD) ist für pflichtversichert Angestellte von Bund, Ländern und Kommunen tariflich festgeschrieben. Die Zusatzversorgung soll die gesetzliche Rente der Angestellten im öffentlichen Dienst ergänzen. Zuletzt gab es dort jedoch deutliche Kürzungen.

Private Altersvorsorge ohne staatliche Förderung

Zulagen oder Steuervorteile gibt es bei einer privaten Altersvorsorge ohne staatliche Förderung nicht. Dafür sind ungeförderte Produkte oft flexibler und bieten höhere Renditechancen. Je nach Produkt muss der Anleger aber auch größere Wertschwankungen in Kauf nehmen. Zu den wichtigsten Vorsorgemöglichkeiten ohne staatliche Förderung gehören:

Versicherungen

Eine private Rentenversicherung in ihrer klassischen Form sichert dem Beitragszahler ein lebenslanges Zusatzeinkommen in garantierter Mindesthöhe. Diese garantierten Rentenzahlungen fließen allerdings nur dann, wenn der Sparer während der gesamten vereinbarten Laufzeit seine Beiträge bezahlt. Eine kontinuierliche Beitragszahlung ist damit bei der privaten Rentenversicherung wichtig: Ein Aussetzen oder ein vorzeitiger Ausstieg bedeutet Verluste.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Formen der privaten Rentenversicherung: Bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung fließen die vom Kunden angesparten Beiträge in einen oder mehrere Fonds. Am Ende der Ansparphase wird dabei das angesparte Vermögen in eine lebenslange monatliche Rente umgerechnet bzw. auf Wunsch ausbezahlt. Die Rheinhessen Sparkasse bietet mit der S-VermögensPolice Invest eine fondsgebundene Rentenversicherung an, die Flexibilität – etwa mit einer kostenlosen Entnahmemöglichkeit vor Rentenbeginn – mit höheren Renditechancen bei einem persönlichen Rendite-/ Risikomix verbindet.

Die dritte Gruppe der privaten Rentenversicherungen bilden die Kapitallebensversicherungen. Eine Kapitallebensversicherung verbindet eine Leistung für den Erlebens- mit einer Leistung für den Todesfall. Seit dem Wegfall ihres Steuervorteils im Jahr 2004 ist diese Art der Rentenversicherung jedoch deutlich weniger gefragt.

Zinsprodukte

Hierzu gehören etwa Tages- oder Festgeldkonten. Ein Tagesgeldkonto bietet sich dabei jedoch bestenfalls noch für die Bildung eines Notgroschens an, weil Ihnen Ihr Geld so jederzeit zur Verfügung steht. Ebenso wie Sparbücher sind sie darüber hinaus aufgrund einer Verzinsung nahe oder gleich 0 für die private Altersvorsorge derzeit ungeeignet.

Aktien und Fonds

Geldanlagen in Fonds und Aktien bieten erhöhte Renditechancen. Dem steht jedoch ein erhöhtes Verlustrisiko gegenüber. Durch eine sinnvolle Anlagestrategie und eine breite Streuung lässt sich das Risiko starker Wertschwankungen jedoch begrenzen.

Immobilien

Als Sachwertanlagen sichern Immobilien den Anleger bis zu einem gewissen Grad gegen einen Vermögensverlust durch Inflation ab. Außerdem sprechen – trotz zuletzt stark gestiegener Immobilienpreise – die weiterhin niedrigen Zinsen für eine Investition ins „Betongold“. Der monetäre Nutzen einer selbstgenutzten Immobilie entsteht zum einen durch die entfallenen Mietausgaben. Hinzu kommt – je nach Zustand und Lage – eine Wertsteigerung der Immobilie. Diese Aspekte sind nicht zuletzt auch in steuerlicher Hinsicht relevant: Denn anders als Zinserträge oder Dividenden sind Mietersparnisse und Wertsteigerungen steuerfrei. Hinzu kommt, dass der Staat den Bau oder Kauf, aber auch die Modernisierung eines Eigenheims fördert: mit Zuschüssen, Krediten mit niedrigen Zinssätzen und Zulagen. Für längerfristig orientierte Anleger, die bereits ein Vorsorgefundament geschaffen haben, kann auch eine Immobilie zur Kapitalanlage interessant sein. Allerdings ist eine Immobilie zur Kapitalanlage gegenüber anderen Vorsorgeprodukten mit einem deutlich höheren Verwaltungsaufwand verbunden. Hinzu kommen spezifische Risiken wie Objektrisiken oder Mietausfallrisiken.

Fazit zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge

Die private Altersvorsorge ist ein weites, komplexes und bisweilen auch „trockenes“ Feld und wirkt deswegen auf viele zunächst einmal abschreckend. Dennoch lohnt es sich, bereits in jungen Jahren erste Weichenstellungen für eine finanzielle Absicherung im Alter vorzunehmen.
Außerdem ist es lohnenswert, sich genauer über die einzelnen Vorsorgemöglichkeiten zu informieren. Um keinem Denkfehler aufzusitzen, sollte man zudem lieber auf eine qualifizierte Vorsorgeberatung setzen als sich auf bloßes Hörensagen zu verlassen.