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Auch wenn der Bund ein Entlastungspaket bereits beschlossen hat und die Spritpreise wieder etwas gesunken sind, bleibt Tanken teuer. Ein E-Auto könnte jetzt eine attraktive Alternative darstellen – besonders aufgrund der staatlichen Förderung. Doch auch beim geplanten Kauf eines E-Autos müssen die Auswirkungen des Ukraine-Krieges berücksichtigt werden. 

Teurer Sprit: Kommt jetzt der Elektroauto-Boom?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Tankpreise steigen schon länger konstant. Seit Beginn des Ukraine-Krieges gehen die Preise an der Zapfsäule jedoch drastisch nach oben. Der Umstieg auf ein Elektroauto könnte daher jetzt eine attraktive Alternative sein.
  • Allerdings macht der Krieg vielen Menschen möglicherweise einen Strich durch die Rechnung. Lieferschwierigkeiten reduzieren das Angebot, die hohe Nachfrage überwiegt. 
  • Trotzdem sollten Sie am Ball bleiben. Wer ein E-Auto kauft, kann mit vom Bund gestellten Fördermitteln rechnen – und bei der Finanzierung eine schöne Summe sparen. 

Der Ukraine-Krieg treibt die Spritpreise weiter nach oben

Auch wenn die Spritpreise schon seit längerer Zeit konstant steigen, legen sie seit Beginn des Ukraine-Krieges drastisch zu. Das liegt unter anderem an den gegen Russland verhängten Sanktionen, die den Ölpreis nach oben treiben. Der starke Dollar verschärft die Situation zusätzlich, da Öl zwar in Dollar gehandelt, jedoch von Deutschland in Euro bezahlt wird. Zuletzt tut die ungewöhnlich starke Heizölnachfrage ihr Übriges.

Die Bundesregierung hat derweilen schon ein Entlastungspaket mit einer zeitlich befristeten Reduktion des Benzinpreises beschlossen. Dennoch bleibt Tanken teuer. Ein E-Auto könnte in Zeiten wie diesen umso attraktiver wirken.

Jedoch müssen die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auch beim Kauf eines E-Autos berücksichtigt werden.

Lieferschwierigkeiten hemmen hohe Nachfrage nach E-Autos

Die Nachfrage nach Elektroautos nimmt stetig zu. Allein Volkswagen hat im vergangenen Jahr 95 Prozent mehr E-Autos ausgeliefert als noch 2020. Mehr als jeder vierte neu zugelassene PKW war mit einer Batterie ausgestattet, wodurch sich der Marktanteil in Deutschland im Jahr 2021 fast verdoppelt hat. Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) waren von 2,6 Millionen PKWs 26 Prozent entweder komplett elektrisch oder in einer Hybridkombination – das sind immerhin 676.000 Autos.

Das Problem: Der hohen Nachfrage steht derzeit aber nur ein geringes Angebots entgegen. Aufgrund des Ukraine-Krieges kam es zu mehreren Produktionsstopps für verschiedene Baureihen. Corona sorgte für Lieferengpässe durch fehlende Halbleiter, nun mangelt es an Kabelbäumen aus der Ukraine. Besonders für 2022 wird es mit der Lieferung von Elektroautos eng – einige Lieferzeiten verlängern sich von Monaten auf Jahre.

Am Ball bleiben lohnt sich trotzdem – auch wegen der Fördermittel

Dennoch lohnt sich das Warten. Laut ADAC kann der Wechsel zu einem Elektroauto die Energiekosten um die Hälfte reduzieren – auch wenn der Strompreis noch weiter steigt. Erst ab 54 Cent pro kWh würde sich ein Elektroauto im Vergleich zum Verbrenner nicht mehr lohnen. Aktuell liegt der durchschnittliche Strompreis bei 40,64 Cent pro kWh.

Zudem erhalten Sie beim Umstieg auf Elektromobilität bei bestimmten Autos gleich mehrere Zuschüsse – beispielsweise den Umweltbonus und die Innovationsprämie bis Ende 2022. Die Förderung umfasst reine E-Autos mit 9000 Euro, aber auch Plug-in-Hybride mit 6750 Euro – wenn das Auto weniger als 40.000 Euro kostet. Kostet ein reines Elektroauto mehr, liegt der Zuschuss bei 7.500 Euro.

Die Förderung der Plug-in-Hybride soll allerdings zum 31.12.2022 auslaufen – früher als geplant. Auch für rein batterieelektrische Fahrzeuge sollen die Fördersätze zwischen 2023 und 2025 sinken. Für Kaufinteressierte bedeutet das, dass die Fördermittel durch die Lieferschwierigkeiten möglicherweise geringer ausfallen. Sollten Sie gerade über den Kauf eines Autos nachdenken, finden Sie hier hilfreiche Informationen zur Finanzierung.

(Stand: 20.04.2022)