Wer sein Geld für das Alter renditeträchtig anlegen möchte, der kann auch risikoreichere Anlageformen wie Fonds in Betracht ziehen. Aber: Warum genau können Fonds ein sinnvoller Baustein für die Altersvorsorge sein? Welche Fonds kommen in Frage? Und welche Risiken bestehen, wenn man in Fonds investiert? In diesem Blogbeitrag liefern wir einen Überblick über die Altersvorsorge mit Fonds.
Warum Fonds ein sinnvoller Baustein für die Altersvorsorge sein können
Aktien bieten zwar hohe Renditechancen, aber auch hohe Risiken. Deshalb schrecken viele Sparer davor zurück, das Geld für ihre Altersvorsorge auf diese Art anzulegen. Zudem hat nicht jeder die Zeit und das Budget, um in Einzelaktien zu investieren. Eine renditestarke Alternative zu Aktieninvestments können Fonds sein. Dabei bündeln viele Anleger ihr Geld über den Kauf von Fondsanteilen in einem gemeinsamen „Topf“. Dieses Geld wird in verschiedene Einzelanlagen wie Aktien oder Immobilien investiert. Die Anleger profitieren je nach Art des Fonds von Kurs- oder Wertsteigerungen sowie Dividenden oder Zinsen.
Gegenüber Aktien haben Fonds den Vorteil, dass sich Sparer oft schon mit geringen Beträgen beteiligen können. Über sogenannte Fonds-Sparpläne geht das beispielsweise schon ab 25 Euro im Monat. Das ist auch für jüngere Sparer interessant. Durch die breite Streuung in Einzelanlagen innerhalb des Fonds sinkt zudem das Risiko starker Wertschwankungen und damit auch das Anlagerisiko. Ein Totalverlust des investierten Geldes ist so zwar nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich. Die Risiken unterscheiden sich allerdings von Fonds zu Fonds. Zudem sollte man, wie bei Aktien, einen Anlagezeitraum von mindestens sieben Jahren einplanen und nicht das gesamte Geld für die Altersvorsorge in Fonds investieren.
Welche Fonds-Arten sind für die Altersvorsorge am besten geeignet?
Das Fonds-Angebot ist groß. Wer aus den tausenden verfügbaren Fonds die richtigen für die Altersvorsorge auswählen möchte, sollte ein paar Dinge beachten: Die Basis der Investition sollten immer Fonds mit breit gestreuten Einzelanlagen bilden, die welt- oder zumindest europaweit anlegen. Zusätzlich kann man in speziellere Fonds wie Branchenfonds oder Immobilienfonds investieren. Für die Altersvorsorge ungeeignet sind hingegen geschlossene Fonds. Bei einem Schiffsfonds oder einem geschlossenen Immobilienfonds wird der Anleger zum Mitunternehmer mit allen Chancen und Risiken. Und die Risiken derartiger Fonds sind oft sehr hoch. Nicht zuletzt deswegen, weil während der mehrjährigen Beteiligungsdauer ein Verkauf der Beteiligung oft kaum möglich ist.
Folgende Fonds-Arten oder Mischformen daraus kommen für den Aufbau einer Altersvorsorge grundsätzlich in Frage:
Aktienfonds, Aktienindexfonds
Die bekannteste Fonds-Art sind Aktienfonds – also Fonds, die überwiegend in Aktien investieren. Die Anleger profitieren dabei von Kurssteigerungen und Dividenden. Bei aktiv gemanagten Fonds tätigt die Investitionen ein professioneller Fondsmanager. Wo und wie er investieren kann, ist in den Anlagebedingungen festgeschrieben. Manche Aktienfonds streuen ihre Einzelanlagen weltweit, andere bedienen kleinere Märkte. So gibt es beispielsweise Länder– und Regionenfonds sowie Branchen– und Themenfonds. Letztere investieren in Anlagen eines bestimmten Themenfeldes wie beispielsweise Rohstoffe. Auch ethisch-ökologische Fonds zählen dazu.
„Klassische“ Aktienfonds kauft man oft direkt bei der Fondsgesellschaft. Eine Alternative dazu sind sogenannte Indexfonds oder ETFs (Exchange Traded Funds), die über die Börse gehandelt werden. Sie haben keinen Fondsmanager, sondern bilden in der Regel die Entwicklung eines Börsenindex nach, beispielsweise den Deutschen Aktienindex (DAX). Der ETF investiert in diesem Fall also einfach in die Aktien, die im Index enthalten sind. Deshalb sind die Verwaltungskosten im Vergleich geringer. Der Wert der ETF-Anteile hängt dann von der Performance des zugrundeliegenden Index ab.
Rentenfonds, Rentenindexfonds
Rentenfonds investieren vor allem in Anleihen, die regelmäßige Zinsen abwerfen – wie Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen. Diese Anleihen werden auch als „Renten“ bezeichnet. Der Fondswert wird durch die Zinsen und die Kurse der enthaltenen Anleihen beeinflusst. Rentenfonds konzentrieren sich meist auf einen bestimmten Bereich, beispielsweise auf eine Region oder Währung. Sogenannte Rentenlaufzeitfonds haben zudem eine feste Laufzeit. Wie bei Aktienfonds gibt es Rentenfonds, die aktiv gemanagt werden und auch solche, die sich nach einem Rentenindex richten: die Rentenindexfonds oder Renten-ETFs.
Offene Immobilienfonds
Offene Immobilienfonds investieren überwiegend in vermietete Gewerbeimmobilien. Dazu zählen beispielsweise Hotels, Einkaufzentren oder Bürogebäude. Auch diese Fonds können sich auf bestimmte Regionen oder Standorte beschränken. Die Erträge werden vor allem durch die Vermietung der Objekte, aber auch durch den Verkauf generiert. „Offen“ bedeutet, dass die Anteile am Immobilienfonds grundsätzlich von jedem gekauft werden dürfen. Für den Verkauf gibt es zum Schutz der Anleger eine Mindesthaltedauer und Kündigungsfristen.
Welche Risiken bestehen bei einer Altersvorsorge mit Fonds?
Trotz der Streuung in verschiedene Einzelanlagen ist eine Investition in Fonds nicht ohne Risiko möglich. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf immer informieren, wie die gewählten Fonds funktionieren und welche Risiken konkret bestehen. Folgende Punkte sollte man dabei auf jeden Fall bedenken:
• Schlechte Marktentwicklung: Der Wert von Indexfonds ist ohnehin abhängig vom jeweiligen Index und damit von der Kursentwicklung an den Aktien- oder Rentenmärken. Aber auch ein gutes Management durch einen Fondsmanager kann eine schlechte Marktentwicklung nicht immer ausgleichen.
• Schlechtes Management: Aktiv gemanagte Fonds haben den Vorteil, dass mit dem Fondsmanager ein Experte über die Investitionen entscheidet. Das kann aber auch zum Nachteil werden, wenn er schlechte Entscheidungen trifft oder den falschen Zeitpunkt für Kauf- und Verkauf erwischt.
• Länder-, Branchen- oder Technologie-Risiken: Bei spezielleren Fonds, die sich auf bestimmte Anlagebereiche konzentrieren, kommen zum allgemeinen Marktrisiko noch bereichsspezifische Risiken dazu. Außerdem wird die Anlage nicht so breit gestreut. Als Faustregel gilt deshalb: Je spezieller der Fonds, desto risikoreicher ist er.
• Ungünstige Wechselkurse: Bei Fonds, die in Anlagen investieren, welche nicht auf den Euro als Währung lauten, besteht zudem ein Währungs- oder Wechselkursrisiko zum Euro. Legt der Euro im Vergleich zur Anlagewährung zu, kann das die Rendite mindern.
• Klumpenrisiken: Viele Anleger streuen ihr Geld zwar in verschiedene Fonds, neigen aber gleichzeitig zu ähnlichen oder gleichen Anlagebereichen. So können sogenannte Klumpenrisiken entstehen. Das Geld ist also nicht gut genug gestreut.
Fazit zur Altersvorsorge mit Fonds
Dank guter Rendite, dem im Vergleich zu Einzelaktien geringeren Risiko und einem vergleichsweise geringen Startbudget, können Fonds ein sinnvoller Baustein für die eigene Altersvorsorge sein. Fonds sind allerdings nicht gleich Fonds. Deshalb sollte man sich vorher immer gut über die Risiken informieren und niemals in Produkte investieren, die man nicht versteht. Wie bei allen Wertpapieranlagen gilt auch hier, dass erhöhten Renditechancen stets auch erhöhte Risiken bis hin zum Kapitalverlust gegenüberstehen. Eine intensive Beschäftigung mit Ihrer persönlichen Risikotragfähigkeit ist daher die Voraussetzung für eine passende individuelle Anlagestrategie.