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Mit der Rürup- oder Basis-Rente wurde eine staatlich geförderte private Altersvorsorgemöglichkeit vor allem für Selbstständige geschaffen. Denn: Diese Personengruppe hat meist weder eine betriebliche Altersvorsorge noch profitiert sie von den Zulagen der Riester-Rente. Aber, wie funktioniert die Rürup-Rente eigentlich? Welche Formen gibt es? Und: Für wen ist sie sinnvoll? In diesem Blogbeitrag beantworten wir wichtige Fragen rund um das Thema Rürup-Rente.

Wie funktioniert die Rürup-Rente?Altersvorsorge mit Rürup.

Bei der Altersvorsorge mit Rürup zahlen die Sparer Geld in einen Rürup-Vertrag ein, aus dem sie dann im Alter eine lebenslange monatliche Rente erhalten. Anders als bei der Riester Rente fördert der Staat das Sparen nicht durch Zulagen, sondern lediglich durch Steuervorteile in der Ansparphase. Diese sind allerdings deutlich großzügiger: 2021 können Beiträge bis zu einer Bemessungsgrenze von 25.787 Euro bei der Steuererklärung als Altersvorsorgeaufwand angegeben werden. 92 Prozent davon, 23.724 Euro, werden aktuell vom Finanzamt als Sonderausgaben anerkannt. Ehepartner oder eingetragene Lebenspartner können gemeinsam die doppelte Summe absetzen.

Wie hoch die spätere Rürup-Rente ist, hängt vor allem von den eingezahlten Beiträgen, den Kosten und der Rendite ab. Allerdings gibt es keine gesetzlich vorgeschriebene Garantie auf die eingezahlten Beiträge. Das heißt: Mit Rürup-Verträgen kann man, je nach Vertragskonditionen, auch Verlust machen. Zudem ist die spätere Rürup-Rente abhängig vom Rentenbeginn voll oder teilweise steuerpflichtig. Auch Sozialversicherungsbeiträge werden fällig.

Welche Formen der Altersvorsorge mit Rürup gibt es?

Altersvorsorge über drei verschiedene Veträge:

  • Über die „klassische“ Rentenversicherung: Der Versicherer investiert die Beiträge hier sicherheitsorientiert, dafür sind die Ertragschancen eher gering.
  • Über die fondsgebundene Rentenversicherung: Der Versicherer investiert die Rürup-Beiträge bei dieser Variante in Fonds. So lässt sich eine höhere Rendite erzielen. Dafür ist auch das Verlustrisiko abhängig von den Vertragskonditionen größer.
  • Über einen Fondssparplan, bei dem die Beiträge in ein Fondsportfolio einer Fondsgesellschaft gehen. Die Fondsgesellschaft schließt erst für die Auszahlphase eine private Rentenversicherung ab. Auch hier bestehen höhere Renditechancen und gleichzeitig ein höheres Risiko.

Wann ist die Rürup-Rente sinnvoll?

Die eigentliche Zielgruppe der Rürup-Rente sind Selbstständige, aber auch Angestellte und Beamte können einen Rürup-Vertrag abschließen. Sie profitieren allerdings nicht oder weniger von den Steuervorteilen, weshalb diese Form der Altersvorsorge für sie in der Regel weniger attraktiv ist.

Die Rürup-Rente lohnt sich vor allem für gutverdienende Selbstständige, die konstant hohe Beiträge aufbringen können und so die Steuervorteile voll ausnutzen können. Solo-Selbstständige, die nur ein geringes Monatseinkommen haben oder nicht wissen, ob sie die Beiträge dauerhaft leisten können, sollten hingegen eher auf andere Formen der Altersvorsorge ausweichen. Eine Möglichkeit ist beispielsweise die freiwillige Einzahlung von Beiträgen in die gesetzliche Rentenversicherung.

Attraktiv ist der Abschluss eines Rürup-Vertrags aktuell in der Regel auch für finanzkräftige ältere Selbstständige, die nicht mehr viele Jahre berufstätig sind und in diesen Jahren größere Beiträge einzahlen können. Denn: Von diesen Beiträgen können aktuell schon 92 Prozent als Sonderausgaben geltend gemacht werden. Und gleichzeitig müssen diese Jahrgänge in der Auszahlungsphase weniger Steuern auf ihre Rente zahlen als spätere Jahrgänge. Rürup-Renten, die ab 2040 ausgezahlt werden, sind nämlich voll steuerpflichtig. Bei einem Renteneintritt im Jahr 2021 muss man hingegen nur 81 Prozent versteuern. Dieser Prozentsatz steigt mit jedem neuen Eintrittsjahr bis 2040 an. Für jüngere Rürup-Sparer besteht der Nachteil darin, dass sie ihre spätere Rente dann voll versteuern müssen, ihre Beiträge aber gleichzeitig vom Finanzamt aktuell noch nicht vollständig als Sonderausgaben anerkannt werden. Auch dieser Prozentsatz wird stufenweise angehoben. Aber erst ab 2025 werden es 100 Prozent sein.

Fazit zur Altersvorsorge mit Rürup

Die Rürup-Rente bietet eine Möglichkeit, über Steuervorteile staatlich gefördert für das Alter vorzusorgen. Aber: Auch diese Form der Altersvorsorge lohnt sich nicht für jeden. Deshalb sollte man immer individuell prüfen, ob das Sparen mit Rürup und die gewählte Form zu eigenen Lebenssituation passen.