Was treibt Menschen an, sich in einem Verein zu engagieren? Für Diana Steitz, Reinhard Schmitt, und Jan Ludwig vom Turnverein Nieder-Olm ist die Antwort klar: Die Liebe zum Sport! Und mit der Hingabe, mit der sie sich für ihren Verein engagieren, haben sie in den letzten Jahren erfolgreich den Jugendhandball auf eine gesunde Basis gestellt, getreu dem Motto: „Neuaufbau von unten!“
Rheinhessen ist nicht nur wunderschön, sondern auch sportlich. Belege finden sich hier oder auch hier. Und beim TV Nieder-Olm feiert man nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch das 125-jährige Jubiläum des rheinhessischen Traditionsvereins. Reinhard Schmitt, erster Vorsitzender des Vorstands, ist stolz auf das abwechslungsreiche Programm, mit dem der Anlass das ganze Jahr über gefeiert wird: „Besonders freuen wir uns auf das integrative Kinderspielfest am 10. Juni und unsere große Jubiläumsfeier eine Woche später.“ Grund zur Freude hat der TV Nieder-Olm aber auch dank seiner sportlichen Leistungen: „Wir haben in Nieder-Olm in der Vergangenheit sehr erfolgreich Handball gespielt. Vor einigen Jahren sind wir aber an einen Punkt gekommen, an dem uns der Nachwuchs gefehlt hat. Die Abteilung Handball war schon immer eine tragende in unserem Verein, daher haben wir uns hier auf die Jugendarbeit konzentriert.“ Und das sehr erfolgreich. Während es vielen Vereinen schwer fällt, Mitgliederzahlen konstant zu halten, freut sich der TV Nieder-Olm über regen Zuspruch bei den jungen Sportlern. „Es kommen jedes Jahr ungefähr 40 Kinder zu unseren Handballern. Ein Großteil davon bleibt uns auch erhalten, da wir den Kindern und Jugendlichen sportliche Entwicklungsmöglichkeiten bieten“, erklärt Diana Steitz, Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit der Jugend im TV Nieder-Olm. Der größte Verein Nieder-Olms hat ungefähr 2.000 Mitglieder, knapp ein Viertel davon in der Abteilung Handball.
Grundstein dieses Erfolges ist ein umfassendes Ausbildungskonzept. Jan Ludwig, Trainer der männlichen C-Jugend und gemeinsam mit Ute Henß verantwortlich für die sportliche Leitung des Jugendbereichs, erklärt das Konzept: „Wir möchten möglichst viele Kinder frühzeitig für den Handballsport in Nieder-Olm begeistern und dadurch ein gutes Fundament für eine erfolgreiche Jugendarbeit legen. So formen wir über die nächsten Jahre einen erfolgreichen Unterbau für die erste Herrenmannschaft und damit eine stabile Basis für höherklassigen Handball in Nieder-Olm.“ Aktuell meldet der Turnverein pro Altersklasse durchgängig zwei Mannschaften. Eine davon in der höchstmöglichen Spielklasse, z. B. der Oberliga. Die zweiten Jugendmannschaften spielen, wenn möglich, in der Rheinhessenliga und damit oberstes rheinhessisches Niveau. Um die Leistung auf ein solches Level zu heben, hat der Verein den Trainingsumfang erhöht. Pro Woche werden 60 Trainingseinheiten angeboten – alleine für den Bereich Jugendhandball. Daran nehmen 300 Kinder und Jugendliche teil. Dafür nutzt der TV Nieder-Olm die Sportanlagen der IGS. „Wir dürfen hier zum Glück alles machen – alles außer Harz“, freut sich Reinhard Schmitt. Die Trainingseinheiten werden intensiviert und um Individual- und Kleingruppentraining ergänzt. „Wir möchten einem Leistungszentrum nahe kommen und können fast den Standard bieten, wie ein Sportinternat. In Rheinhessen gibt es kaum Vereine, die da mit uns mithalten können“, verdeutlicht Jan Ludwig.
Der Verein nutzt dabei jede Möglichkeit, die ihm zur Verfügung steht. So können die Spieler ab der C-Jugend aufwärts die CrossFit-Box von Marcel Kunkel, ehemals Vize-Europameister im Hammerwerfen, zum Athletiktraining nutzen.
Trotz aller Erfolge – „dahinter steckt harte Arbeit und viel Organisation, nicht nur bei den Handballern“, gibt Reinhard Schmitt zu bedenken. „Wir sind daher für Unterstützung offen und dankbar. Die harte Arbeit zahlt sich aus: In der Saison 2017/18 gewinnt die männliche C-Jugend absolut souverän die Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar-Meisterschaft. In der Saison 2018/19 sind dann auch gleich drei Mannschaften für die Oberliga qualifiziert. Jan Ludwig zieht ein Fazit: „Wir sind auf einem guten Weg, uns als eine der Topadressen für attraktive und ambitionierte Jugendarbeit, auch über die Grenzen Rheinhessens, zu etablieren.“
Infokasten „Harz“
Handballer verwenden Harz, um den Ball besser kontrollieren zu können. Das Harz sorgt für eine bessere Griffigkeit des Balls und ermöglicht den Spielern, Techniken anzuwenden, die ohne Harz nicht machbar wären. Da Harz aber klebt, darf es nicht in jeder Halle verwendet werden.